Wer Tasmanien besucht,
und wandern liebt,
und Natur liebt,
und traumhafte Landschaft sehen will….
….der macht den Overland Track.
7 Tage, 6 Nächte, 4 Gipfel, 105 Kilometer, 4.100 hm und unendliche Schönheit….
Tja, wo fange ich an. Jetzt stand da schon einiges an Text. Wie kommt man hin, wo kommt man her, wie viel kostet es usw…. Aber wer hier ist, um diese Information zu finden, ist hier definitiv an der falschen Stelle. Das folgende Bild dient nur der Vollständigkeit halber.
Wenn man alle Informationen im Netz gefunden, alles geplant, alle Buchungen erledigt, den langen Flug hinter sich hat und endlich dann am Beginn des Tracks steht und die ersten Schritte macht…. Ein Wombat!
Gleich am Anfang, nachdem wir unseren Grinser etwas abgelegt hatten, machten wir dann einen Abstecher (Sidetrack) nach Waldheim. Dieses kleine Feriendorf wurde von einem Österreicher und zwar Gustav Weindorfer gegründet. Dieser ist auch quasi der Gründer des Cradle Mountain – Lake St. Clair National Park (um den geht es hier) und ihm ist es somit zu verdanken, dass wir dieses wunderbare Stück Natur durchwandern können. Der Abstecher dauert nur ca. zwanzig Minuten ehe wir wieder auf unserem Pfad, der über Holzplanken führt, gelangen. Vorbei an einem See gemütlich ansteigend doch dann gleich etwas mühsamer auf unseren ersten herrlichen Aussichtspunkt. Während dessen wird immer wieder der Rucksack justiert. Ganz passen tut er einfach nie, hat man das Gefühl.
Bis kurz vor diesem See jedenfalls kann man mit dem Cradle Mountain Shuttle fahren. Tageswanderer können hier dann ein Stück wunderbarer Natur erleben. Wir dürfen den Ausblick von oben genießen. Kurz darauf wird sogar noch eines drauf gesetzt. Den Rucksack lassen wir hierzu in der Kitchen Hut, einer kleinen Hütte, die jedoch nur für Notfälle zum Nächtigen benutzt werden darf. Dann geht es rauf auf unseren ersten Gipfel: den Cradle Mountain auf 1.545m (das musste ich jetzt erst raus suchen, am Gipfel stand es nämlich nur in feet)! Das Wetter ist heute nicht unbedingt der Hammer, aber wir sind glücklich, wie es ist.
Wir sehen von oben auch den weiteren Verlauf unserer heutigen Wanderung. Sieht noch weit aus, aber dafür sind wir ja hier. Es gäbe noch einen weiteren Sidetrack und zwar zum Barn Bluff. Dieser ist jedoch mit fünf Stunden hin und zurück angeschrieben und steht für den heutigen ersten und längsten Tag nicht auf unserer Liste und für den nächsten Tag passt das Wetter dafür nicht. Also brav weiter auf unseren Holzplanken.
Gegen 18:00 Uhr erreichen wir unsere erste Hütte, die Waterfall Valley Hut – einen Wasserfall suchen wir hier jedoch vergeblich, wenngleich es der Tourenführer sogar beschreibt.
Auf alle Fälle läuft das dann so ab: falls genug Platz in der Hütte ist und man nicht im Zelt schlafen will macht man es sich dort gemütlich. Wenn man zu spät kommt und die Hütte ist voll: Pech. Wir befinden uns jedoch in der Vorsaison und haben so keine Probleme. Das Zelt lassen wir vorerst an unserem Rucksack, gefällt uns das Wetter nämlich noch nicht. Für die Zelte gibt es immer Holzplanken wo auch verstellbare Eisenseile befestigt sind und so auf Heringe verzichtet werden kann. Für größere Gruppen gibt es etwas abseits größere Plätze.
Dann existiert noch ein Regenwasserbehälter mit einem Wasserhahn um dort dann das Geschirr zu waschen und die Zähne zu putzen. Das Wasser kann man theoretisch (und auch praktisch) trinken, vor allem wenn man es vorher abkocht (für Tee oder Suppe) ist das kein Problem. Ebenfalls etwas abseits ist das Klo. Es sind Plumpsklos (jetzt hab ich doch tatsächlich nachsehen müssen, wie man dieses Wort schreibt). Neben der Kloschüssel ist eine Tonne mit Kornschrot und einem Becher. Das Korn soll man nach dem Geschäft drüber schütten und den Deckel wieder schließen und auch die Tür zu machen. Hier ist auch noch zusätzlich eine Waschmöglichkeit. Auf alle Fälle hab ich jetzt diese eine Hütte beschrieben. Alle anderen sind gleich aufgebaut, sie heißen nur anders und sind entweder etwas größer oder etwas kleiner, sonst same same but different.
Ach ja noch was: In den Hütten gibt es Holzpritschen als Schlafmöglichkeiten. Tische, Bänke und Kochnischen (eine längliche Arbeitsfläche aus Nirosta). Besen und Putztücher inkl. Putzmittel stehen auch zur Verfügung. Ein Gasofen, den man nur benützen darf bzw. soll, falls die Temperatur unter 10 Grad Celsius fällt. Eine Tafel auf der der nächste Trekkingtag beschrieben wird: Länge und ungefähre Dauer. Eine weitere Tafel auf der einige der Tiere vorgestellt werden inkl. Schlangen und Spinnen. Tja und sonst…. wär’s das. Gute Nacht.