Im Schatten der Tribulaune steht sie da: die Gargglerin. Dennoch wird sie als relativ leichtes Ziel oft bestiegen. Nur der kurze letzte Anstieg erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist auch recht nützlich. Damit uns jedoch nicht langweilig wird, haben wir uns entschieden den Aufstieg anders zu bewältigen als den Abstieg, also somit einen Umrundung der Gargglerin zu machen. Diese Umrundung findet man auch schon öfters im Netz, habe mir jedoch trotzdem gedacht, einen Beitrag zu hinterlassen….
Wir starten am Mühlendorf / Gasthof Feuerstein beim großen Parkplatz am Ende des Gschnitztales, welcher auch zur für die (kurze) Wanderung zur Laponesalm benutzt wird. Wir folgen anfangs der Teerstraße ehe dann ein Schild nach links (=Osten) uns den Weg zur Tribulaunhütte via Gargglerin weist. Interessanterweise steht hier 3 1/2 Stunden. In Anbetracht dessen, dass wir eine vierjährige Tochter haben, hoffen wir schon, dass wir nicht so lang brauchen werden. Berechnet hätte ich mal weniger.

Der erste Teil der Wanderung führt uns etwas durch den Wald und beim Umdrehen blickt man immer wieder schön ins Gschnitztal sowie auf die gegenüberliegenden Gipfel wie Ilmspitze und Kirchdachspitze. Der Anstieg verläuft auch nicht wirklich steil, wodurch wir in der ersten Stunde nur fünfhundert Höhenmeter zurücklegen. Wirklich steil wird es allgemein überhaupt nicht, wodurch wir mein Ziel den Gipfel in zwei Stunden zu erreichen, nicht ganz schaffen. Nach ca. ein-einhalb Stunden gefällt mir das Gelände schon deutlich besser und ich fühle mich mehr wieder in etwas alpinerem Gelände, wenngleich dieses schon überhaupt keine Schwierigkeit aufweist und es wirklich mehr einer Wanderung gleich kommt.
Für Anfang Juli liegt hier immer noch einiges an Schnee, hat der Winter scheinbar deutlich seine Spuren hier hinterlassen.
Der letzte Anstieg zur Gargglerin ist jedoch gänzlich schneefrei zu bewältigen. Hier kommt dann auch die einzige etwas ‘heiklere’ Stelle. Im Prinzip ein wenig ‘Geröllhaufen’ bei dem man ein wenig darauf achten sollte, wo man hintritt.
Am Gipfel selbst sind wir an diesem Tag ziemlich allein, aber das Wetter ist nicht wirklich berauschend und so verweilen wir auch nicht wirklich lang und außerdem wartet ja bereits die Tribulaunhütte auf uns 🙂 Also kurz wieder denselben Weg (also den Geröllhaufen) retour, eher es wieder wandermäßig wird. Und dann müssen wir uns entscheiden: Entweder die Altschneefelder queren oder bergab und dann wieder ganz nett bergauf zur Hütte und somit viel Zeit ‘verlieren’. Wir entscheiden uns für ersteres.
Die Wahl war gut und der Schnee war faul und somit stellten die Schneefelder kein Problem für uns dar und wir hatten sogar jede Menge Spaß daran.

Auf der Tribulaunhütte angekommen genießen wir erstmal ein gutes Weizen und eine Knödelsuppe. Geschmack super, Preis super – alles gut 👍
Und dann… der Abstieg. Und hier kommt ein interessanter Teil. Im Prinzip alles kein Problem. Wir entscheiden uns ganz normal den Steig (37,127) abzusteigen, alles andere wäre ein Umweg und wahrscheinlich auch etwas ‘fader’. Gleich einmal nach der Hütte trennen sich die Steige: beide in dieselbe Richtung, nur der andere etwas tiefer. Wir entscheiden uns für den (nachträglich nicht der Hauptsteig) unteren. Und dann gleich die Ernüchterung: das Gelände nach Westen ist ziemlich abfallend und eine Rinne versperrte uns irgendwie den Weg, oder besser gesagt: “der harte Schnee” darin. Diese unscheinbare, schmale Rinne machte mit ihrem festen Schnee den Weg einfach unpassierbar. Es war sehr ärgerlich, wir wollten aber kein Risiko eingehen. Somit einfach diritissima wieder auf den östlichen – weiter oben gelegenen – Weg und ab….
Der Weg nach unten ist gemütlich und erst dachte ich, er wird sich in die Länge ziehen, war aber dann nicht so, und nach ein-einhalb Stunden sind wir wieder bei unserem Auto.
Fazit:
Sehr schöne Rundtour mit wanderbarem und nur kurzem alpinen Charakter. Blick ins Gschitztal immer wieder herrlich, nur die Steinböcke haben sich leider versteckt.
Höhenmeter:
1.222
Distanz:
Gemütliche 16 Kilometer, also für viele Wanderer leicht an einem Tag zu bewältigen.
Dauer:
Ist diese wirklich von Belangen? Also bis zum Gipfel 2h 15min. Von dort bis zur Hütte mit ein paar Foto- und Spaßpausen eine Stunde. Und dann nochmal 1h 30min ins Tal. summa summarum 4h 45min, die es auf jeden Fall Wert sind.