Es war ein sehr spontaner Gipfelbesuch, er hat sich aber gelohnt. An diesem Tag begleitete ich nämlich am Morgen einen Freund, der in Hochsölden einen Musikauftritt hatte, und ich solle ihm doch (wie schon öfter) beim Aufbauen der Anlage behilflich sein. In weiser Voraussicht habe ich mal das Notwendigste für eine Wanderung eingepackt. Frau und Tochter hatten vor etwas später nachzukommen, so hatte ich noch kein Ziel vor Augen, da ich ja nicht wusste, wie viel Zeit ich zur Verfügung hatte. Nach einigen Höhenmetern war mir jedoch sofort klar: es wird der Grieskogel, das geht sich aus 🙂
Ich ging also vom Gasthof Sonnblick kurz etwas zurück, da ich zuvor dort Schilder gesehen hatte. Der Peerler See klang recht nett und die angeschriebene Zeit würde mir gut reinpassen. Jedoch erschien mir die Strecke zu lang und die Höhenmeter zu wenig. So beschloss ich einfach mal raufzugehen. Nach ca. 300 Höhenmeter nahm ich mein Handy zur Hand und schaute mal, was da für Gipfel rum schwirrten. Mit 2911m war da der Grieskogel ein guter Kandidat, waren es ja nur mehr 500 Höhenmeter bis dahin. Das Wetter erschien mir zwar nicht wirklich erfreulich, dieses Risiko bin ich aber eingegangen, Gewitterwahrscheinlich war ja quasi nicht vorhanden.
So musste ich mir noch kurz orientieren und ab ging es im raschen Tempo. Ein angenehmer Steig und eine tolle Landschaft, wenn man mal die Liftanlagen im Hintergrund und die ganzen dazugehörigen Baustellen ignoriert. Der Weg war als schwarz gekennzeichnet und so fragte ich mich, was da wohl noch kommen würde. Meine LaSportiva Laufschuhe haben jedoch schon die Bettelwurfhütte gut gemeistert, also war ich da auch guter Dinge. 200 Höhenmeter vor dem Gipfel endete dann der Laufpfad und alpineres Gelände begann. Nie was wirklich Unangenehmes und die etwas “heikleren” Stellen waren mit Drahtseilen versichert.
Nach knapp einer Stunde habe ich dann den Gipfel erreicht. Die Aussicht war zwar toll jedoch haben eine Horde anderer Besucher mir die Gipfelfreude etwas vermiest. Wie man am ersten Foto sehen kann, böte der Gipfel genug Platz für einige Bergsteiger. Die Gruppe okkupierte jedoch das Gipfelkreuz, wodurch es mir leider nicht möglich war ein gelungenes Gipfelsiegfoto zu schießen. Ich habe auch gar nicht versucht zum Gipfelbuch zu gelangen.
Ich rastete so auch nicht lange, sondern begab mich gleich zum Abstieg, warteten ja Frau und Tochter bereits beim Gasthaus. Der Weg war in etwa derselbe nur kurz vor einer Liftstation (Rotkogellift) nahm ich eine Abkürzung quer durchs Gelände bis ich jedoch bald wieder auf einen Steig landete, welcher direkt im Gasthaus mündete. Daneben Massen an Downhiller. Das ist meiner einer nicht gewohnt. Ich weiß, dass sich die Skigebiete mittlerweile auf diese Art des Sommertourismus gestürzt haben, aber dass es hier so boomt, war mir nicht bewusst.
Ich verbrachte noch einige Stunden am Spielplatz mit meinen zwei Mädels, weil das Wetter mehr als zufriedenstellend war. Zwei Stunden davon, war ich mit Lucy noch allein, weil Nina auch noch rasch den Gipfel erklomm 🙂
Nicht ganz allein, waren ja noch Frauen und Kinder der Musiker gekommen….

Fazit: Also nur mal so nach Hochsölden (1,5h Autofahrt) um hier diesen Gipfel zu gehen: nein. Wenn man mal eh grad dort ist: unbedingt. Rasch auf fast drei tausend und eine tolle Rundumsicht. Also, die Fahrt ignorierend: lohnt sich 🙂 800 Höhenmeter rauf und auch wieder runter mit ca. sieben Kilometer ergibt das 1h und 40 Minuten…. passt, würd ich sagen. Wäre in 1h 30min gegangen, wenn ich am Anfang gleich gewusst hätte wohin. Sind dann insgesamt 1h und 50 Minuten geworden. Ein paar Minuten Gipfel trotz Horde sei mir wohl auch vergönnt, die restlichen Minuten waren Foto machen und Natur aufsaugen.