Am Vatertag hat es mich mal weit abseits meines üblichen “Reviers” verschlagen. Und zwar ging es auf den Prostkogel. Da diese Tour mit meinem Zwerg geplant wurde, ging es nicht – wie oft im Internet zu finden – durch die Teufelsgasse, und auch nicht den Rundweg sondern von Erpfendorf rauf und wieder runter. Natürlich mit Einkehr in der Prostalm.
Wir starten nicht direkt in Erpfendorf, sondern fahren noch ein Stück Richtung Kössen und biegen gleich nach der Ache in die Wengerstraße ein. Schilder zeigen bereits den Weg zur Prostalm. Parkplatz gibt es hier leider offiziell keinen, wir finden jedoch eine recht große Ausbuchtung und können so, ohne jeglichen Verkehr zu stören, parken. Kurz ein Stück zurück und dann gleich dem Schild zur Prostalm folgen. Anfangs sieht es nicht wirklich einladend nach einem Weg aus, es geht jedoch gleich auf einen Pfad, welcher sehr gut markiert ist, in den Wald hinein.
Der Steig ist anfangs sehr gemütlich, das ändert sich aber bald und so geht es dann doch recht steil zwischen die Bäume hindurch. Nach etwas mehr als einer halben Stunde erreichen wir offenes Almgelände und die Steigung wird angenehmer. Dort führt auch der Weg in Richtung Weng, den – wenn man die Tour als Rundtour angeht – beim bergab gehen nehmen kann. Wir tun das nicht, denn so würde sich unsere Wanderung um einiges verlängern.
Mein Zwerg ist schon längst eingeschlafen und langsam macht sich ein Blick auf die umliegende Bergwelt breit. Gemächlich ‘spazieren’ wir über die sanften grünen Hügel, welches wir vom kargen Karwendel so nur absolut selten zu sehen bekommen.
In der Tourenbeschreibung, welche ich am Vortag recherchiert habe, steht, dass es noch ca. 20 Minuten von der Alm zum Prostkogel sind. Als wir kurz vor der Alm bereits den Gipfel erblicken, wird uns sofort klar, dass wir das alles zusammen rasch ‘erledigen’. In ungefähr fünf Minuten stehen wir zu fünft am Gipfelkreuz 🙂
Nach insgesamt eineinhalb Stunden haben wir diesen Gipfel erreicht. Die Zeiten auf den Schildern in den Kitzbüheler Alpen scheinen sehr für Touristen ausgelegt zu sein, sind wir heute doch wirklich ein gemütliches Tempo gegangen. Nina trug die Bucklkraxn und mein 16-jähriger unausgeschlafener Sohn hatte hiermit auch keine Probleme. Im Abstieg über denselben Weg haben wir ca. eine Stunde und zehn Minuten benötigt.
Mich hätte zwar der Aufstieg über die Teufelsgasse sehr angesehen, jedoch hab ich mich aufgrund der Beschreibungen im Internet, dagegen entschlossen. Mit Bucklkraxn wahrscheinlich schwer bis gar nicht machbar. Schade….
Die Alm liegt sehr gemütlich und unser Zwerg hat Spaß an den Traktoren, die dort herum stehen und sie kann auch ein wenig herum spazieren. Gekocht wird auf dieser Alm mit Wasser und das ist für die Würstl, ansonsten gibt es nur Speck-, Käse- oder Wurstbrot – finde ich voll okay. Es ist eine Alm und kein Restaurant! Das Bier gibt es von der heimischen Brauerei Huber aus St. Johann, welches ich sehr lobenswert finde.
Fazit: keine Wanderung für die es sich lohnt eineinhalb Stunden Autofahrt auf sich zu nehmen. Wir haben es trotzdem getan und waren im Großen und Ganzen mit der Wahl unserer heutigen Tour zufrieden. Angenehm zu wandern, nicht wirklich weit und man wird mit einer tollen Aussicht über die Kitzbüheler Alpen (direkt auch den Wilden Kaiser) belohnt. Für eine Wanderung mit Zwerg, die alle gleichermaßen zufriedenstellt eine gute Wahl 🙂
Höhenmeter: 600
Distanz: 8km