Einmal ganz was anderes von mir und da es eine ganz andere Art des Blogeintrages ist, tu ich mich auch ein wenig schwer, hier den richtigen Einstieg zu finden. Aber ich probiere es mal. Also es geht um Trainingsportale, wobei für mich das Wort Training für meinen Gebrauch irgendwie nicht passend ist. Für mich ist es nämlich mehr ein Tagebuch als ein Trainingsbuch. Aus diesem Grund muss ich erst mal meine Anforderungen, die ja bei jedem sportlich ambitionierten Menschen andere sind, vorstellen. So sieht man gleich, ob sich ein Weiterlesen rentiert oder nicht 🙂
Also es geht einzig und allein um Portale und nicht um die Apps, auch wenn der Screenshot hier dies darstellt. Ich will meine Tracks nicht mit dem Smartphone aufzeichnen sondern habe dafür meine geliebte Garmin Fenix 3. Zurzeit bildet die App “Sports Tracker” eine Ausnahme. Warum ich die Apps nicht brauche liegt daran, dass sie mir zu unübersichtlich sind. Ich brauche alles auf einem großen Schirm und dort so viel Information wie nur geht. Die App ist fein um den letzten Lauf, die letzte Radtour oder so, schnell mal anzusehen, aber für Auswertungen für mich eher unbrauchbar. Und da bildet keine App eine Ausnahme. Im Portal möchte ich folgende Daten sehen: was war wann mit wem – das für Touren. Wo war ich wie schnell mit welchem Puls – das für’s Training.
Bei der Startseite sieht man gleich, wohin die Reise geht und was die Portale alle gemeinsam haben: Finde Freunde, teile deine Aktivitäten auf Facebook, lass dich motivieren (z.B. durch Auszeichnungen), erstelle jetzt deinen Trainingsplan, teste einen Monat lang premium gratis (außer Garmin Connect). Alles was ich aber schon so was von überhaupt nicht benötige. Auch wenn ich es manchmal tu, das Teilen, so stellt es für mich keine unabdingbare Anforderung dar und kann aber echt vernachlässigt werden. Auch das Zeugs mit Trainingsplänen und Motivationen braucht es bei mir nicht. Ich mach Sport, weil ich gern Sport mache und eher muss mich jemand motivieren, dass ich mal sozial mit den Arbeitskollegen bin und auf ein Bier bleib, statt laufen zu gehen.
Nun zu den einzelne Punkten:
Sprache:
Das Interessante für mich war die Spracheinstellung. Ich als Programmierer habe das Betriebssystem, so wie auch alle Programme auf englisch und so ist auch das Portal automatisch auf englisch. Als langjähriger Garmin Connect-User war es für mich ganz klar, wo die Spracheinstellung (das Wort verrät es schon) zu geschehen hat: bei den Einstellungen. Is aber nicht so 🙁
sports-tracker.com gibt es überhaupt nur in englisch. Und ich glaube, dieses Portal lass ich mal außen vor, weil es einfach was Eigenes ist. Auf alle Fälle ist diese Einstellung bei den meisten Seiten ganz unten zu finden. Bei Strava musste ich sogar die Support-Seite in Anspruch nehmen um sie zu finden 🙂
Das Dashboard (oder die Startseite):
Wie schon erwähnt verfolgen die Portale meist das selbe Ziel: Freunde, teilen, verbinden, Ziele, Motivation und Trainingspläne. Alle gemeinsam haben, dass sie die letzten Aktivitäten meist mit Karte anzeigen und auch noch eine kurze Statistik der momentanen Woche (Standard bei runtastic und strava) oder des letzten Monats (bei endomondo). Bei Strava hat man noch Reiter um zwischen den Sportarten (laufen, radfahren, schwimmen) hin und her zu schalten. Bei den anderen ist es farblich gekennzeichnet (Balkendiagramm und bei endomondo zusätzlich eine Tabelle). Nur Garmin Connect geht hier einen ganz anderen Weg. Nämlich jenen der Personalisierung. Und hier erkennt man doch die Jahre lange Erfahrung. Hier kann man sich das Dashboard in Form von ‘Karten’ selbst zusammenstöpseln: die letzte Aktivität, Liste der letzten Aktivitäten, Kalender, Verbindungen, Berichte usw…. Mit diesem Konzept punktet Garmin Connect dann wirklich, weil man das angezeigt bekommen kann, was man auch tatsächlich sehen will.
Die Übersicht
Was dann mich am meisten interessiert ist eine Übersicht aller Aktivitäten. Sei es als Kalender oder als Liste. Endomondo hat hier das Menu sehr interessant gestaltet: ‘Trainings’ zeigt die Aktivitäten als Kalender und ‘Verlauf’ zeigt diese als Liste. Beim Kalender kann man die einzelnen Aktivitäten anklicken und die Details dieser Aktivität werden dann unterhalb sehr übersichtlich angezeigt. Der Wechsel zwischen den Aktivitäten geht sehr schnell. Bei der Liste hingegen wird durch Klick auf die Aktivität die Kalenderansicht angezeigt, wo diese dann ausgewählt ist. Bei runtastic ist der Kalender und die Liste auf einer Seite dargestellt mit links noch zusätzlich die Auswahl des Jahres bzw. des Monats und noch weitere Filter nach Sportart, Distanz und Dauer.
Wenn auch der Filter (Datum, Sportart, Dauer, Distanz und Ort) einem sehr unterstützen, etwas zu finden, hat sich hier auch ein großer Nachteil von runtastic eingeschlichen: wählt man eine Aktivität aus, wird diese (zwar mit allen Daten, die man benötigt) dargestellt, jedoch dauert der Aufbau der Seite ziemlich lang und um zur Übersicht zu gelangen muss man entweder zurück klicken oder auf das Menu Aktivitäten gehen, was wiederum Zeit kostet. Das macht die Benutzung des Portals sehr mühsam. Der Kalender verschwindet so nebenbei, wenn er keinen Sinn mehr macht. Dies ist abhängig vom Filter.
Strava geht auch irgendwie seinen ganz eigenen Weg und macht gleich drei Übersichten: Trainingstagebuch, Kalender und meine Aktivitäten, wobei letztere die Liste ist. Das Trainingstagebuch ist was ganz Spezielles. Man sieht auf einer Zeitachse, welche Tätigkeiten man gemacht hat. Eine Zeitachse stellt eine Woche dar.
Standardmäßig wird jene Sportart als Kreis angezeigt, welches man (Wortwiederholung) als Standard in seinem Profil eingestellt hat. XT ist kennzeichnend für “Cross Training” und somit jegliche andere Sportart. Zusätzlich kann man oben noch die Sportart wählen, was jedoch sehr eingeschränkt ist, da nur laufen und Radfahren und alle (Multisport) möglich ist. Was mir jedoch gefällt ist die Filterung, was im Kreis dargestellt wird. Und hier bietet Strava neben Distanz und Zeit auch die Höhenmeter an – sehr positiv 🙂
Der Kalender ist eine Sache für sich und ist für mich unbrauchbar.
Wirklich übersichtlich ist was anderes. Klickt man auf ein Monat sieht man zwar schön alle seine Aktivitäten aber ein Manko habe ich gleich entdeckt: blättert man die Monate retour (also April zu März zu Feber…) dann endet man bei Jänner und nix geht mehr. d.h. er springt nicht auf Dezember des vorigen Jahres. Warum?
Die Liste selbst wird zwar rasch aufgebaut ist aber sonst recht unspektakulär. Vermisst habe ich ein Personalisieren der Spalten. Die sind bei Strava in Stein gemeißelt. Auch der Filter ist lau: man kann nur nach Sportart filtern. Sonst bietet die Liste nichts. Dafür werden die für mich so wichtigen Höhenmeter dargestellt. Das vermisse ich zum Beispiel bei endomondo: hier gibt es zwar die Möglichkeit zu sagen, was man angezeigt bekommen möchte, aber die Höhenmeter vermisst man:
Bei Garmin Connect, dem König der Personalisierung, hat sich hier ein kleiner unschöner Fehler eingeschlichen. Die Übersicht als Liste lässt sich pro Aktivität personalisieren. Schön und gut, aber wo sind die Höhenmeter bei der Skitour (nicht unwichtig, wie ich finde). Und so kommt es, dass Spalten nicht mehr einheitlich sind:
Denn plötzlich ist dort, wo die Höhenmeter normal sind, die Dauer. Sieht sehr unschön und vor allem unaufgeräumt aus. Man kann überhaupt für jede Sportart oder besser gesagt für jede Sportgruppierung (für Laufen, nicht jedoch für Trailrunning bzw. Straßenlauf separat) die Spalten, die angezeigt werden sollen, einstellen. Und wie gesagt ist Skitouring unter Sonstiges und beinhaltet somit keine Höhendaten. Ansonsten jedoch eine sehr praktische Funktion.
Während ich hier jedoch diesen Blogeintrag schreibe, merke ich, wie umfangreich die Portale sind und somit auch wie umfangreich ein Vergleich ist. Deswegen werde ich mit diesem Eintrag hier nun einen Zwischenschlusstrich ziehen und dem Thema zu einem späteren Zeitpunkt einen weiteren Blogeintrag schenken. Es gibt nämlich noch so viel zum Vergleichen: die Detailansicht, die Karte, die Statistiken…. um nur einige zu nennen. Dennoch möchte ich ein kurzes Fazit zu diesem Ende hinzufügen:
Die Eier legende Wollmilchsau gibt es auch in diesem Bereich nicht und jedes Portal hat so seine Vor- und Nachteile. Perfekt ist meiner Meinung nach keines. Der größte Vorteil den Garmin Connect hat ist jener, dass wenn man Besitzer eines Gerätes dieser Firma ist, dieses Portal und all seine Funktionen gratis nutzen kann. Weiter auch noch, dass die meisten anderen Anbieter die direkte Synchronisation unterstützen. Deswegen habe ich alle Daten, die ich auf Garmin Connect habe, zeitgleich auch auf endomondo, runtastic und Strava. d.h. ich habe nicht mit der App die Daten aufgezeichnet und sie auch nicht manuell ex- und wieder importiert.
Für den nächsten Eintrag zu diesem Thema, der zeitnah folgen wird, möchte ich vorwegnehmen, dass es runtastic leider nicht in die nächste Runde geschafft hat. Zu träge ist die Seite, zu nervig Dinge, die ich nicht brauche und sich nicht ausblenden lassen, zu Mühsam die Bedienung…..
Und was ich zuletzt noch sagen möchte: vieles von dem Geschriebenen ist natürlich nur.... ....meine Meinung!