Trailrunning – so ein Blödsinn. Ich meine, dass man dafür ein eigenes Wort kreieren musste?? Verstehe ich nicht. Das ist wohl die natürlichste Art, laufen zu gehen. Sorry, aber ich bin selten etwas anderes gelaufen und werde es auch weiterhin nur selten tun. Ich bezeichne das einfach nur als Laufen. Oder geht man jetzt running?
Na ja, jedenfalls stellte sich mir aufgrund dessen die Frage: “Wo fängt Trailrunning an und wo hört es auf?” Denn einfach nur einen Forstweg entlang zu laufen bezeichne ich längst nicht so und deswegen reizen mich ganz andere Pfade.
Mich fragen dann immer die Menschen: “Läufst du da hoch?” Meine Antwort dann: “Nein, tu ich nicht.” Ich kann mich ganz seicht daran erinnern, einmal gelesen zu haben, dass ab einer Steigung von 15% das Gehen effizienter ist als das Laufen. Also das Verhältnis von Geschwindigkeit zu Anstrengung. Und in einem Artikel im Heft TrailMagazin, in dem es um das Finden des richtigen Pace (Durschnitt in min/km) geht: langsam bergauf um danach noch genug Kraft zu haben zu laufen. Es ist zwar oft schwierig sich einzubremsen, aber wenn man daran denkt, wie viele km man ja nach der Steigung noch vor sich hat, sollte man diesen Vorschlag beherzigen. Kopfsache also. So brauchte ich also von der Hungerburg bis zur Hafelekarspitze 1h 45min. Da habe ich dann knapp 1.400 Höhenmeter zurück gelegt.
Für den Götheweg hatte ich dann genug Kraft um dessen Bergaufs und Bergabs mühelos zu bewältigen. So bin ich nicht deswegen immer wieder stehen geblieben, weil ich müde war. Nein, sondern weil ich einfach mein Umfeld genießen wollte. Mental, war das genau richtig. Wäre ich oben am Gipfel bereits erledigt, wäre an ein Heimkommen nie zu denken gewesen. So hatte ich auch noch nach über zwanzig Kilometer genug Kraft teilweise einen Pace von unter sechs Minuten pro Kilometer zurückzulegen. Und das nach 1.600 Höhenmeter. Einteilung ist alles.
Und der Götheweg ist für mich dann wirklich ein Trail also auf Deitsch: ein Pfad. Forstwege? Pfff… so ein Blödsinn.
Genau hier auf über zwei Tausend Meter macht das Laufen dann wirklich Spaß. Schon allein der Landschaft wegen lauf ich hier. Natürlich ist die Zeit, in der man hier laufen kann (also auf den Sommer) beschränkt und ebenso die Dauer darf man nicht unterschätzen und so habe ich mich auch ein wenig verkalkuliert. Am Vorabend habe ich noch mit diversen Tools (=digitale Werkzeuge) die Strecke nachgezeichnet und mir die Kilometer und Höhenmeter berechnen lassen. Und so wollte ich noch bei Michael und Vroni auf der Pfeishütte vorbei schauen. Kurz vor dem Start wusste ich jedoch, dass sich das nie und nimmer ausgeht, wenn man um 17:00 Uhr los startet. So konnte ich die Hütte kurz vor der Arzler Scharte nur erahnen.
Die Gesamtstrecke war dennoch nicht zu unterschätzen. So musste – ach nein, ‘müssen’ klingt so negativ…. So entschied ich mich, die Arzler Reisn runter zu laufen. Jedoch über den Weg und nicht wirklich die Reisen. Ich möchte meine Scott Supertrac RC noch ganz oft aus meinem Schuhschrank holen. Anstrengend war es dennoch, da die Beine wirklich viel Arbeit leisten mussten, damit man nicht am Hintern landet. Bei der Rumer Alm angelangt, gönnte ich mir noch schnell an gspritzten Apfelsaft, wovon ich jedoch nur ein paar Schluck nahm und den Rest in meine Soft Flasks füllte. Soft Flasks? Was ist denn dass wieder für neumodisches Zeug? Das erkläre ich in einem anderen Post. In diesem hier geht es ja um den Pfad. Ich lief dann jedenfalls den Sennermahdsteig hinunter und dann weiter Richtung Adolf-Picher-Weg.
So und hier muss (ja ‘muss’) gesagt werden, dass ich natürlich nach Hause wollte. Die, die das Auto / Moped oder noch besser: das Fahrrad – bei der Hungerburg stehen haben, können natürlich gemütlich über die Arzler Alm wieder zu ihrem Gefährt zurück kehren und so die Runde schließen. Und noch eines sei gesagt: dank der neuen Tickets (ich habe das Regionale) kostet mich die Fahrt von der Firma (Sistrans) bis zur Hungerburg nichts.
Jedenfalls hatte ich noch ca. zehn Kilometer vor mir: Thaur – Absam – Hall. Nächste Woche mache ich wieder so eine Tour. Letzte Woche bin ich auch Rinn – Rinner Alm – Kriegerkapelle – Zirbenweg (Rote Wand) – Patscherkofel Schutzhaus – Lanser Alm – Igls gelaufen. Das war aber etwas weniger als an diesem Tag, dennoch eine Herausforderung. Ein Bericht dazu kommt sicher auch noch – wenn ich es nochmal gelaufen bin, als Runde 🙂
Die Details zu diesem ‘Lauf’ kann man sich auf Garmin Connect ansehen.